Montag, 27. Mai 2013
Ungerechtigkeit der Worte
Neulich las ich einen Artikel in einer Tageszeitung. Seitdem lässt mich ein Thema nicht mehr los.
In diesem Artikel wurde von einem Verbrechen berichtet und ein mutmaßlicher Verdächtiger beschrieben. Dieser wurde mit den Worten "männlich" und "dunkelhäutig" erkenntlich gemacht.
Ich empfand das als verstörend. Warum wird ein Mensch mit Hilfe seiner Hautfarbe von anderen abgegrenzt? Ist das nicht auch eine Form von Rassismus? In dieser Situation wird so eine ganze Rasse von Menschen als schlechter dargestellt, da schließlich nur diese für eine Tat in Frage kommt und so automatisch Beschuldigt wird. Dadurch wird die Menschheit klassifiziert, in Kategorien eingeteilt und auf verschiedene Stufen gestellt. Wäre es nicht viel feinfühliger die betreffende Person anhand von Kleidung oder dergleichen zu beschreiben? Ich finde nicht, dass man die Hautfarbe als Merkmal der Wiedererkennung benutzen sollte. Würde man einen weißen Verdächtigen als "hellhäutig" bezeichnen? Mit Sicherheit nicht. Dieses Wort steht zwar im Duden, aber benutzen wir es? Nein, ich jedenfalls habe es noch nie gehört. Ich bin mir sicher, dass auch ein Mensch mit asiatischen Wurzel als solcher beschrieben worden wäre. Es wirkt, als seien weiße Menschen "normal" und alle andere nicht, was auch der Grund ist, sie abzugrenzen und als solche kenntlich zu machen. In Amerika ist es der Regelfall Menschen nach ihrem Aussehen zu beschreiben, aber sollte das auch in Deutschland so sein? In meinen Augen nicht. Wir geben uns größte Mühe als weltoffen und multikulturell zu gelten, wollen integrativ sein und leisten uns dann solche sprachlichen Fauxpas. Gerade mit unserer Geschichte im Hinterkopf, sollten wir da mehr als vorsichtig und rücksichtsvoll sein. Wenn man wirklich alle Bewohner der Erde gleich behandeln will, dann sollte man solche Differenzierungen komplett abschaffen. Wir sind "die Menschen" und nicht voneinander zu unterscheiden. Wir sind eine Welt und alle Bewohner sind gleich.
Vielen Dank fürs lesen und bis dann.

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